ganz nah

Nach der CD "zu be hör" dauerte es wieder ein paar Jahre, bis zum 20. Bandgeburtstag im Jahr 2007 wieder eine CD entstand: "Ganz nah". Diesmal in einem Studio in Treptow aufgenommen und gemixt, gab sie zu dem Zeitpunkt das wieder, was für uns möglich und machbar war - musikalisch wie auch technisch. Wieder ist es eine Sammlung vielfältiger Texte und Musikrichtungen, die trotzdem oder gerade deshalb wunderbar passt, und auf der auch jeder von uns sein Lieblingslied hat.


songtext

ganz nah

Autoliebe

1. Wenn ich morgens früh aus dem Hause geh und in deine runden Kulleraugen seh‘, Dann wird mir wieder klar wie sehr ich dich brauche und ich streichle ganz zärtlich deine Motor-haube. Und dann steig ich ein und mach mich breit in dir und dann fühl ich mich wieder so ganz bei mir. Du seit du bei mir bist find ich auch nachts wieder Ruh, denn die Karre meines Nachbarn ist nicht so schnell wie du.

 

Ja ich liebe meine Frau und die Kinder, du weißt ich lieb sie so sehr, aber ganz unter uns. Dich lieb ich noch mehr.

 

2. Im Fernseh‘n sagen sie du wärst sehr modisch, doch für mich da bist du ganz einfach erotisch. Beim ersten Mal schon da hab ich‘s gefühlt, da hast du mich schon völlig aufgewühlt. Und weißt du noch vor ein paar Jahr‘n, da bin ich mit dir in den Wald gefahr‘n und dort im tiefsten Wald wo keiner mehr ist, hab ich zum ersten Mal deine Felgen geküßt.

 

Ja ich liebe meine Frau und die Kinder, du weißt ich lieb sie so sehr, aber ganz unter uns sag ich dir, dich lieb ich noch mehr. Schalalalalala, Uuh ...

 

3. Wenn es Sonntag ist und die Sonne scheint warm, dann nehm ich Frau und Kinder und wir fahr‘n in den Wald denn da kann man spazieren geh‘n, weil da immer noch so viele Bäume steh‘n. Doch nicht nur wir allein, nein dort sind zehntausend andere deutsche Männer mit Auto Frau und Kind und wenn wir abends dann im Stau nach Hause schleichen, dann fühl ich mich so richtig unter meines Gleichen.

 

Ja ich liebe ...

 

4. Seit du bei mir bist geh ich keinen Schritt, sogar zum Nachbarn um die Ecke nehm‘ ich dich mit. Ich bin ein freier Bürger in einem freien Staat und ein freier Bürger braucht freie Fahrt. Und erst mit zweihundertzehn auf der Autobahn fühl ich mich richtig individuell. Denn dann gibst du mir was mir sonst niemand geben kann, das Gefühl ich bin ein ganzer Mann.

 

Ja ich liebe ...

 

 

Text / Musik: Johannes Michael Winter „Dorfcombo“



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